Als Gartengestalter werde ich im Herbst immer wieder gefragt, ob denn die Stauden und Gräser jetzt schon zu schneiden sind.
Immer wieder und sehr gerne kann ich nur betonen, es nicht zu tun !
Mit wenig Ausnahmen, Rückschnitt nur an stark versamenden Stauden wie zum Beispiel den Astern… hier kann es dazu führen, das die Staude sich derart im Garten ausbreitet und man dann vielleicht ein wenig überfordert ist. Allerdings kann es auch erwünscht sein, das sich Stauden und Gräser ausbreiten um Lücken zu füllen. Man kann sicher sein, das dort wo sich die Pflanzen aussähen auch der richtige Standort ist.
Und wenn´s gefällt, waum nicht?
Aber nun zurück zum Thema; Wartet man mit dem Rückschnitt bis zum Beginn des Frühjahrs, so bleiben erwünschte Samenstände für Vögeln, Insekten und Nützlingen als reich gefüllte Vorratskammer stehen. Die Arten in Ihrem Refugium bleiben erhalten und werden getsärkt, Stengel, Halme und herabfallendes Blasswerk bleiben als Rückzugsort für allerlei Getier den Winter über bestehen.
“Die Natur ruht, doch der Garten lebt”
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Frostschäden minimiert werden und zu einem großen Teil erst gar nicht auftreten, da die Pflanze durch den Bestand an Blättern und Trieben so erst einmal in ihrem Wurzelbereich eine schützende Decke erhält.
Für den Garten im Winter ergibt sich für uns noch ein ganz besonderer Blickwinkel, schauen wir bei Frost in die Beete und entdecken die mit Eiskristallen bedeckten Kugeln der Disteln ” Erygium”, die Blütenstände der Sonnenhüte “Rudbeckia” und der Fetthenne “Sedum spectabile”. Nicht zu vergessen die wunderbaren Gräser im Winter.
Wieder einmal bewahrheitet sich eine alte Gartenweisheit, bleiben Sie geduldig, warten Sie ab und Sie werden reich belohnt….